Ratgeber
Handarbeit – Qualität setzt sich immer durch
Vieles am Anzug wird heute maschinell und industriell hergestellt und gefertigt. Aus diesem Grund schätzten anspruchsvolle Kunden heutzutage immer mehr die gute, alte Handarbeit – denn zu wissen, dass jedes Kleidungsteil, jede Naht oder jeder Faden mühevoll und in detailverliebter Art gefertigt wurde. Die Handarbeit macht den Anzug oder das Hemd wieder zu etwas ganz Besonderem und Individuellem. Handgefertigte Kleidung gibt es so nur einmal und wird dadurch zu einem einzigartigen Modestück. Da keine oder nur sehr wenige maschinelle Geräte benutzt werden, benötigt die Fertigung viel Zeit und besonderes Verarbeitungsgeschick. Ein wichtiger Vorteil bei handgemachter Mode ist die langlebige Qualität – durch präzise und langwierige Arbeitsschritte wird alles genauestens verarbeitet und kontrolliert. Die bei uns präsentierte neapolitanische Herrenmode wird in mühevoller Handarbeit direkt in Neapel gefertigt und in unserem Schöneberger Maßatelier an Ihre Bedürfnisse angepasst. Sollten Sie dabei spezielle Wünsche haben, so realisieren wir diese gerne für Sie.
Handgefertigte Knopflöcher
Bei uns werden sämtliche Sakkos mit offenen Ärmeln aus Italien geordert. Bei der Anprobe vermessen wir Ihre Armlänge und passen diese individuell und perfekt für Sie an. Die von ISAIA und Gabo Napoli handgemachten Sakkos werden mit handgemachten Knopflöchern auf der vorderen Knopfleiste von Hause aus geliefert. In unserem Maßatelier passen wir dann die Ärmel dieser Tradition folgend an und fertigen diese liebevoll von Hand. Die Fertigung der handgemachten Knopflöcher ist sehr anspruchsvoll und wird nur von unseren besten Schneidern realisiert. Es bedarf viel Erfahrung und eines guten Auges um die hohe Kunst des „Schneiderns“ perfekt umzusetzen.
Schritt für Schritt zum Knopfloch
Zuallererst wird Maß genommen und die Position des ersten Knopflochs wird eingezeichnet. Anschließend wird eine ca. 12-15mm breite Länge definiert, ausgestanzt und aufgeschnitten. Hierbei geht man sehr vorsichtig vor, da man den umliegenden Stoff nicht beschädigen darf. Im nächsten Schritt wird der erste Knopflochstich gesetzt – nun fängt das eigentliche Knopflochnähen an. Stich für Stich, einige hundertmal, ganz enganliegend wird präzise und detailgenau die Naht gesetzt. Dieser Arbeitsschritt braucht seine Zeit und benötigt feinstes handwerkliches Geschickt. Je nach Geschmack kann man dem Knopfloch auch seine persönliche Note geben – die Form des Knopflochs (Knopflochaugen) oder Nahtbreite kann individuell angepasst werden. Gerne beraten wir Sie ausführlich und zeigen Ihnen einige Möglichkeiten auf, wo und wie man handgefertigte Knopflöcher anbringen könnte – vielleicht an einer Anzughose, einem Mantel oder einer Weste. Wir freuen uns auf Ihren Besuch.
Der Kragen – eine über 700 Jahre alte Tradition
Im 13. Jahrhundert findet man den Ursprung des Kragens, welcher seitdem ein schmückendes Element der Kleidung ist. Einst wurde er an der altertümlichen Garderobe befestigt, anschließend auch am Hemd. Die Form des Kragens wurde von politischen und kirchlichen Autoritäten und Kleiderordnungen beeinflusst und nicht zuletzt von der Modewelt und der jeweiligen Lebensart. Der erste Kragen wurde schlicht gefaltet, mit einem dünnen Draht stabilisiert und gebügelt. Ein paar hundert Jahre später kennen die meisten Menschen nicht einmal mehr die grundlegenden Formen des modernen Kragens, welche da wären: Der Button-down-Kragen, der New-Kent-Kragen, der Global-Kent-Kragen, der Stehkragen oder der wohl bekannteste, der Haifisch-Kragen. Zu beachten wäre, dass Kragen nicht gleich Kragen ist. Je nach Situation sollte man genau die optischen und vor allem modischen Vorteile und Nachteile der Kragenarten kennen und dem gegebenen Anlass anpassen.
Der Haifisch-Kragen
Die Kragenenden sind hier besonders gespreizt voneinander ausgestellt. Ähnlich wie beim Haifisch, klappen die Enden weit auseinander und gleichen seiner Flossenform. Dieser moderne Kragen passt perfekt zu voluminösen Krawattenknoten und lässt diese zum Hingucker werden.
Der Button-down-Kragen
Bekannt ist er auch als der Sportliche-Kragen. Die kleinen Knöpfe am Hemd fixieren die Kragenspitzen und verhindert dadurch ein Abstehen oder Knicken der Kragenenden. Vorrangig werden Hemden mit einem Button-down-Kragen ohne Krawatte getragen und fallen in die Kategorie Sport- oder Freizeithemden. Den Ursprung findet man im britischen Polosport, wo die Reiter den Kragen auch während des schnellen Ritts in Form halten konnten und idealerweise mit offenem Kragenknopf trugen.
Der New-Kent-Kragen
Der am meisten verbreitete Kragen weltweit – daher kennt man ihn auch als Klassik- oder Standardkragen. Diese Kragenform passt zu fast jedem Anlass. Hierbei schmiegt sich der Krawattenknoten ideal an das Hemd an. Mit dieser modisch eleganten Variante macht man nichts falsch.
Der Global-Kent-Kragen
Die moderne Kragenform passt perfekt zum Businessoutfit und zu jedem Anzug. Durch die leicht verkürzten Krangenschenkel kommt die klassische Krawatte besonders gut zur Geltung und rückt den Kragen dezent in den Hintergrund. Sollte man sich gegen die Krawatte entscheiden, so lassen sich Hemden mit dem Global-Kent-Kragen legere mit offenem Knopf tragen.
Der Stehkragen
Diese Kragenform ist etwas ganz Besonderes – Denn der Stehkragen hat keine oder nur kurze Kragenklappen und wird um den Hals aufgestellt getragen. Er ist auch als Mao-Kragen bekannt und findet im asiatischen Bereich großen Anklang. Den Höhepunkt feierte der Stehkragen im 19. Jahrhundert und findet heute nur bei echten Liebhabern sein Comeback. Möchte man auffallen und sich aus der grauen „Masse“ lösen, so ist diese Kragenart eine hervorragende Alternative.